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Ake Zhang Yueyuan

China
01.07.2024 - 31.08.2024

Geboren in Haikou (1990), zog Ake nach Peking, nachdem sie die Aufnahmeprüfung für die Universität nicht bestanden hatte. Sie arbeitet hauptsächlich kontextspezifisch und inszeniert Klangexperimente und diverse Veranstaltungen wie Performances oder Installationen. Außerdem ist sie Dichterin, eine Art Kellnerin, Musikerin und Veranstalterin. Ake organisiert die Reihe „Wujin Tiny Concert“ und betreibt zeitweise den nomadischen Raum A2Space. Sie hat auch verschiedene andere Bandprojekte: Happy Music, 100 Seconds (夺命100秒)und B-level Horror Movie Project (B级恐怖片计划). Sie nutzt oft alltägliche Gedanken und Konzepte als Ausgangspunkt und setzt begrenzte Mittel ein, um die Auswirkungen der Einschränkungen zu erforschen und darzustellen, welche Präsenz und Spannung hierbei entstehen. Ihre Werke fügen sich in die Subtilität unserer alltäglichen Welt ein, mal auf einfache und direkte Art, mal auf mehrdeutigen und verschlungenen Wegen. Denn manchmal gibt es kein Zurück.

aakkee.org

Der Alltag in einer Künstlerresidenz und die Räumlichkeiten der Ateliers im Bridderhaus sind der Ausgangspunkt einer künstlerische Auseinandersetzung abseits der ausgetretenen Pfade. Denn dieses Banale und Gewöhnliche stehen im Herzen der Residenz selbst, wie es Georges Perec beschreibt:

„Was uns anspricht, ist, wie mir scheint, immer das Ereignis, das Ungewöhnliche, das Außergewöhnliche: fünf Spalten auf der Titelseite, Schlagzeilen. Die Züge beginnen erst dann zu existieren, wenn sie entgleisen, und je mehr Fahrgäste dabei den Tod finden, umso mehr existieren die Züge; […] Hinter dem Ereignis muss es einen Skandal geben, einen Riss, eine Gefahr, so, als solle das Leben sich nur durch das Spektakuläre hindurch offenbaren, als sei das Anschauliche, das Bedeutsame immer unnormal: Naturkatastrophen oder geschichtliche Erschütterungen, gesellschaftliche Konflikte, politische Skandale …

Wo ist das, was wirklich geschieht, das, was wir erleben, das Übrige, alles Übrige? Das, was jeden Tag geschieht und jeden Tag wiederkehrt, das Banale, das Alltägliche, das Selbstverständliche, das Allgemeine, das Gewöhnliche, das Infra-Gewöhnliche, das Hintergrundgeräusch, das Übliche, wie soll man sich seiner bewusst werden, wie soll man es befragen, wie es beschreiben?“

Georges Perec (1989), Auszug aus „Warum gibt es keine Zigaretten beim Gemüsehändler“, übersetzt von Eugen Helmlé, 2015, Diaphanes.